Päpstin Franziska veröffentlichte gestern die Enzyklika „Omnia sunt comunia“, in der sie den Kapitalismus als unmenschlich geißelt und eine neue Gesellschaft beschwört, in der allen alles gemeinsam gehört. Bereits kurz nach ihrer Geschlechtsumwandlung hatte die Päpstin eine Stellungnahme zu den Verwerfungen des „Großen Kladderadatsch“, wie die letzten Krisen bezeichnet werden, angekündigt. Die neue Enzyklika knüpft an bisher minoritär gebliebene Traditionen in der katholischen Kirche an, wie die Befreiungstheologie, aber auch an Reformatoren, wie Thomas Müntzer. Scharf wurden hingegen Irrlehren der „protestantischen Ethik“ verurteilt. Diese hätten mit der Behauptung, am ökonomischen Erfolg messe sich das Auserwähltsein durch Gott, die Ausbreitung des Kapitalismus befördert. Reformbemühungen in den evangelischen Kirchen wurden hingegen begrüßt.